Kindergarten Chronik

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Die Entwicklung des Landeskindergartens Wiesmath

 - in den ersten Jahren als Erntekindergarten - beginnt 1967 mit einem Schreiben der Gemeinde an die NÖ Landesregierung, welches wie folgt lautet: " Die Bevölkerung von Wiesmath und den umliegenden Rotten ist seit Jahren an der Errichtung eines Erntekindergartens interessiert und in dieser Sache mehrmals an die Gemeinde herangetreten. Um diesen Wunsch zu verwirklichen, hat der ho. Gemeinderat in seiner Sitzung am 27.5.1967 beschlossen, beim Amte der NÖ Landesregierung vorstellig zu werden und um deren Zustimmung, sowie kostenlosen Beistellung einer Kindergärtnerin bittlich zu werden. Zur Begründung dieser Bitte ist anzuführen, dass das ho. Gebiet überwiegend von der bäuerlichen Bevölkerung vertreten ist. Durch die Abgabe der Kleinkinder an einen Kindergarten könnten jene Personen, welche diese zu beaufsichtigen haben, zur Arbeit herangezogen und die herrschende Not an Arbeitskräften einigermassen überwunden werden, was eine wirtschaftliche und soziale Unterstützung darstellen würde. Die Unterbringung dieses Kindergartens könnte während der Ferienzeit in der neuerbauten Hauptschule erfolgen und wurde hiefür bereits seitens der örtlichen Schulleitung, als auch des Bezirksschulrates die persönliche Zusage erteilt. Ein diesbezügliches Ansuchen wird gleichzeitig auch an den Landesschulrat abgesandt. Da die Gemeinde im diesjährigen Budget keine Mittel für erwähntes Vorhaben bereitgestellt hat, würde die Bevölkerung für die erforderliche Einrichtung aufkommen. Auf Grund der gegebene Tatsachen bitten wir um Stattgebung unseres Ansuchens und um entsprechende Unterstützung. Der Bürgermeister: Friedrich Eitler e.h."

Die schriftliche Bewilligung der Bezirkshauptmannschaft für die schulfremde Benützung einer Klasse wird mit 13. Juli 1967 erteilt. So kann von 17.7. 1967 bis 31.8. 1967 der erste Erntekindergarten in der Hauptschule Wiesmath installiert werden. Die notwendigen Kosten tragen im ersten Jahr die Eltern der Kinder selbst. Wegen Personalknappheit kann im folgenden Jahr keine Kindergärtnerin vom Land bereitgestellt werden, so sucht sich die Gemeinde selbst eine geeignete Person, die Kosten hiefür trägt allerdings das Land Niederösterreich. Für die reibungslose Organisation dieses Erntekindergartens setzt sich die ÖVP - Frauenbewegung mit ihrer Obfrau Theresia Lange ein. Sie unterstützt finanziell diese gute Einrichtung und plant auch diverse kleine Ausflüge für die Kinder, z.B. in den Tiergarten Schönbrunn.

Zunächst wird der ehemalige Viehplatz (heutiger Junifestplatz) für die Errichtung eines Landeskindergartens ins Auge genommen. Nach einer Besichtigung durch die zuständigen Stellen der LR wird der Bau eines eingruppigen Kindergartens in Erwägung gezogen. Der Neubau verzögert sich aber, sodass schließlich ein anderes Gebäude für die Unterbringung des Kindergartens in Frage kommt. Der Gemeindearzt Dr. Huber errichtet in der Zwischenzeit sein Privathaus mit Ordination Am Zeilberg. Dadurch steht die "Doktorvilla" frei und bietet sich für einen Umbau zum Kindergarten an. In einer Verhandlung der Kindergartenkommission am 11.2.1974 erhält die Gemeinde grünes Licht für diesen Umbau. Geschaffen werden: 1 Gruppenraum, Sanitäranlage, Garderobe, Abstellraum, Erwachsenen- WC, Teeküche, Schreibmöglichkeit für die Kindergärtnerin; als Wohnung für die Kindergärtnerin wäre die Mansarde vorgesehen. Der Garten ist groß genug für einen geeigneten Spielplatz. Alle beteiligten Stellen sind damit einverstanden, und so beschließt der Gemeinderat die Errichtung eines Kindergartens. Damit wird von 5. Juni bis 30.August 1974 der letzte Erntekindergarten abgehalten. Offiziell geht der Landeskindergarten Wiesmath mit 20.1.1975 als eingruppiger Kindergarten mit einer maximalen Kinderzahl von 33 in Betrieb.

Mit der Leitung des Kindergartens wird Frau Stefanie Pichler aus Seebenstein betraut, als Kindergartenhelferin fungiert Juliana Handler aus Wiesmath. Am 7. März 1975 werden die neuen Räume von Pfarrer Riegler gesegnet und von Bgm. Weber im Beisein des Herrn Bezirkshauptmannes Dr. Pongraz ihrer Bestimmung übergeben. Eingruppig bleibt der Kindergarten bis 1985. Aber immer öfter häufen sich in der Bevölkerung die Klagen, dass zuwenig Kindergartenplätze zur Verfügung stehen, was sogar darin gipfelt, dass einzelne Eltern ihre Kinder nach Schwarzenbach bringen, wo ein nicht ausgelasteter zweigruppiger Kindergarten vorhanden ist. Daher beschließt der Gemeinderat am 27.9.1985 einstimmig, den Landeskindergarten Wiesmath um eine 2. Gruppe zu erweitern. Notwendig dafür ist die Umgestaltung der Mutterberatungsräumlichkeiten, die Vergrößerung der Sanitäreinrichtungen, der Garderobe und die Einrichtung eines kleinen Büros. Im Eilzugtempo werden diese Arbeiten so weit durchgeführt, dass bereits mit 7.1.1986 die zweite Gruppe von Frau Roswitha Schnalzer-Beiglböck geführt werden kann. Um die Arbeiten endgültig abschließen zu können, schließt das Kindergartenjahr ausnahmsweise bereits am 30.6.1986. Mit Schulbeginn sind die Räumlichkeiten so adaptiert und der Garten soweit vergrößert, dass die maximale Zahl von 46 Kinder aufgenommen werden kann. Um auch den notwendigen Bewegungsraum zu bekommen, stellt die Gemeinde ein Ansuchen um die Benützung des Gymnastikraumes bzw. des Turnsaales in der Hauptschule, welcher sich ja in unmittelbarer Nähe befindet. Dies wird von den zuständigen Stellen genehmigt.

1990 geht "Tante Steffi" nach 15 - jähriger erfolgreicher Tätigkeit in Wiesmath in Pension. Seitdem ist Frau Roswitha Schnalzer-Beiglböck Leiterin des Kindergartens, Frau Edith Buchegger führt zu diesem Zeitpunkt die 2. Gruppe. Seit 1991 können erfreulicherweise auch Integrationskinder in unserem Kindergarten betreut werden. Die Gemeinde stellt die erforderlichen Stützkräfte zur Verfügung.

2008: Der Beschluss der NÖ Landesregierung, bereits 2 1/2 jährige Kinder in den Kindergarten aufzunehmen stellt einen Meilenstein im NÖ Familienmodell dar. Wiesmath beschließt den Einbau eines Provisoriums für eine dritte Gruppe im Haus des ehemaligen Kaufhauses Hackl, Pädagogin ist Frau Christina Hafenscher. Gleichzeitig bekommt die Gemeinde vom Land NÖ die Bewilligung für den Bau eines neuen dreigruppigen Kindergartens.

2010: Der Spatenstich für den neuen Kindergarten fand am 16. Dezember 2010 statt. Für die Vorentwurfs-, Entwurfs-, Einreich-, Ausführungs- und Detailplanung wurde die Fa. RAAB Bau GmbH aus Schwarzenbach beauftragt, welche auch verantwortlich für die technische, geschäftliche und künstlerische Oberleitungder Bauführung war.

Nach 166 Arbeitstagen wurde der Kindergarten am 5. September 2011 in Betrieb genommen und am 10. September 2011 eingeweiht.

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